Geschichte der Gemeinde Burgkirchen a.d.Alz

Burgkirchen a.d. Alz wurde im Jahr 790 erstmals urkundlich erwähnt. Das Ende der Herrschaft der Agilolfinger und des selbständigen Herzogtums Bayern (788) veranlasste Bischof Arno von Salzburg, wegen der damals unsicheren Rechtslage ein Güterverzeichnis über die Besitzungen des Bistums Salzburg erstellen zu lassen. Im „Indiculus Arnonis”, wie dieses Verzeichnis genannt wird, ist auch „Pohkirch” enthalten. Nicht eine Burg, sondern die Kirche bei den Buchen ist der Ursprung des heutigen Namens.

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Römische Villa Rustica mit Heizungssystem, Ausgrabung
1988-1989 in Höresham

Diese geschichtlich kurze Zeitspanne darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Burgkirchen a.d. Alz in einem Raum uralter Besiedelungsgeschichte liegt, die über 6000 Jahre in die Vergangenheit zurückreicht. Archäologische Grabungen belegen eine Besiedelung zur Zeit der „Münchshöfener Kultur”, die heute in die Zeit ab ca. 4500 bis 4000 v. Chr. datiert wird, über die Bronze-Hallstatt- und Latènezeit, bis hin zur Römer- und Merowingerzeit.

Umfangreiche Grabungen in den Jahren 1984/85 auf dem Magarethenberg dokumentieren die Besiedelung dieses Platzes von der Steinzeit bis zum Mittelalter. Grabungen bei Höresham (1988/89) brachten eine römische "Villa Rustica" mit einem gut erhaltenen Heizungssystem zutage. Vieles wird im Dunkel der Geschichte verborgen bleiben und die Jahrhunderte brachten nur wenige Veränderungen. Im Ortsteil Hirten besteht der sogenannte „Hürdensteg” über die Alz, 1508 erstmals urkundlich erwähnt. 1835 wird die Alzfähre bei Niederau durch eine hölzerne Stelzenbrücke ersetzt und während der Ära Napoleons I. wird Burgkirchen a.d Alz 1808 selbständige Gemeinde. Mit dem Bau der Eisenbahn und einer Poststation beginnt in der rein ländlich strukturierten Gemeinde allmählich die Neuzeit. Reges Leben bringen ab 1912 die „Korrektion” der Alz und 1916 bis 1922 der Bau des Alzkanales. Beide Maßnahmen sind die Voraussetzung für die Errichtung der chemischen Industrie in unserer Region und bringen den Fortschritt und den Wohlstand in das Alztal.

Der Name Alz leitet sich ab aus dem keltischen Wort „Alt”, was so viel wie „Fluss, der zwischen hohen Ufern fließt” bedeutet.

 

Gebietsänderungen seit 1840

  • 1955:   mit dem Gemeindeteil Gendorf
  • 1969:   mit den Gemeindeteilen Bachstadt, Bremsstallmühle, Buchhäusl, Griesmühle, Himmelreich, Hinterberg, Höhlen, Hölzl, Holzen, Oberberg, Obermühl, Riedl, Schönberg, Sensmühl, Staindl, Unterberg, Weberau und Wimpersing (aufgelöste Gemeinde Gufflham)
  • 1970:   mit der Gemeinde Dorfen
  • 1978:   mit den Gemeinden Hirten (und die 1969 eingegliederten Gemeindeteile Aichelberg, Auwies, Beiln, Bergham, Brodstrumm, Edhof, Engelsberg, Griesstätt, Gufflham, Gunzing, Hiebl, Höresham, Hundsberg, Königshäusl, Lötschau, Magerl, Oswald, Schralling, Thal, Trinkberg und Urfahrn, aufgelöste Gemeinde Gufflham) (und ohne die in Gemeinde Kirchweidach, 09171122 genannten Gemeindeteile der aufgelöste Gemeinde Hirten), mit den Gemeindeteilen Achatz, Aich, Aigen, Feichta, Fuchs, Gasteig, Glöcklhof, Grund, Haring, Kobl, Kollmann, Kuglstadl, Linner, Mad, Pirach, Posch, Quick, Schoppenheid, Seefelden, Seißl, Spielmann, Steinberg (aufgelöste Gemeinde Raitenhaslach, siehe Gemeinde Burghausen, St, 09171112) und mit den Gemeindeteilen Auberg, Barbermühle, Bernhard, Bichl, Binder, Brunnschneider, Grasset, Großriedl, Hausschneider, Helml, Jaindl, Kleinriedl, Neuhäusl, Pöschl i.Auberg, Ramlehen, Seidelschmid, Trenkermühle, Wagner und Wührermühle (siehe Gemeinde Kastl, 09171121)

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